Das bilinguale Profil an der Marienschule

Lernen in zwei Sprachen

Bilingualer Unterricht – ein Erfolgskonzept!

 

Bilingualer Unterricht ist - wie der Name sagt - Unterricht in zwei Sprachen. 

Teile des Fachunterrichts werden auf Englisch unterrichtet, die Fremdsprache wird zur Arbeitssprache. Das Bildungsportal des Schulministeriums NRW stellt heraus, dass bilingualer Unterricht ein „Erfolgskonzept“ ist. Didaktische Studien haben bewiesen, dass bilingualer Unterricht „ein besonders effektiver Weg zu hohen fremdsprachlichen, interkulturellen und fachlichen Kompetenzen ist“.

 

Das bilinguale Profil an der Marienschule

                                                                                    

Die Marienschule hat den hohen Wert einer früh einsetzenden bilingualen Bildung schon vor Jahren erkannt. Sie gehörte zu den ersten Schulen in NRW, die einen bilingualen deutsch-englischen Bildungsgang einrichteten – bereits seit 1990 wird an der Marienschule bilingual gelernt!

 

 

Das bilinguale Profil weist folgende Besonderheiten auf:

  • In den Stufen 5 und 6 (Erprobungsstufe) erhalten die Schülerinnen einen erweiterten Englischunterricht.
  • In der Mittelstufe werden - nacheinander einsetzend - die Sachfächer Biologie, Erdkunde und Geschichte überwiegend auf Englisch unterrichtet. Auch hier ist die Stundenzahl z.T. durch Ergänzungsstunden erhöht.
  • Am Ende der Sekundarstufe I erhalten die Schülerinnen ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme am bilingualen Unterricht. Zur Oberstufe entscheiden sie neu, ob sie die bilinguale Laufbahn fortführen oder andere Schwerpunkte setzen möchten.
  • Schülerinnen, die die bilinguale Laufbahn in der Oberstufe fortsetzen und das bilinguale Abitur erwerben möchten, wählen in der Einführungsphase einen Grundkurs Englisch und zwei Grundkurse in den bilingualen Sachfächern. In der Qualifikationsphase wählen sie einen Leistungskurs Englisch und ein bilinguales Sachfach, das 3. oder 4. Abiturfach wird.
Übersicht über die Verteilung der Unterrichtsstunden im bilingualen Profil:
 
JahrgangEnglischunterricht Bilingualer Sachfachunterricht
5 6 Wochenstunden
6 5 Wochenstunden
7 4 Wochenstunden Biologie (2 Wochenstd.)
Erdkunde (2 Wochenstd., 2. HJ)
8 3 Wochenstunden Erdkunde (3 Wochenstd.)
9 3 Wochenstunden Biologie (2 Wochenstd.)
Geschichte (2 Wochenstd.)
10 3 Wochenstunden Biologie (2 Wochenstd., 1. HJ)
Erdkunde (2 Wochenstd.)
Geschichte (2 Wochenstd.)
11 (EF) Grundkurs Englisch
3 Wochenstunden
Wahl von 2 Grundkursen aus dem Angebot:
Biologie, Erdkunde, Geschichte
(jeweils 3 Wochenstd.)
12 (Q1) Leistungskurs Englisch
5 Wochenstunden
Grundkurs Biologie oder Erdkunde oder Geschichte (3 Wochenstd.)
13 (Q2) Leistungskurs Englisch
5 Wochenstunden
mit Abiturprüfung
Grundkurs Biologie oder Erdkunde oder Geschichte (3 Wochenstd.)
mit Abiturprüfung (3. oder 4. Fach)

Ziele des bilingualen Lernens

 

Erweiterung der kommunikativen Kompetenz im Englischen:  Da Englisch nicht nur im Fremdsprachenunterricht gelernt wird, sondern Arbeitssprache in bis zu drei Sachfächern gleichzeitig ist, entwickeln die Schülerinnen eine sehr hohe Sprachkompetenz, die weit über die Kommunikation in Alltagssituationen hinausgeht und naturwissenschaftliche und gesellschaftswissenschaftliche Themenfelder umfasst.

Erweiterung der interkulturellen Kompetenz:  Bilingualer Sachfachunterricht (besonders in den Gesellschaftswissenschaften Erdkunde und Geschichte) bietet die Möglichkeit zu kontrastierenden Betrachtungsweisen und zur Reflexion der eigenen und fremden Lebenswirklichkeit. So entwickeln die Schülerinnen interkulturelle Kompetenz.

Erwerb eines fundierten Fachwissens: Die Kooperation zwischen Fremdsprachenunterricht und Sachfachunterricht bedeutet vernetztes und intensives Lernen, das zu einem fundierten Fachwissen führt. Fachübergreifende Kooperation heißt z.B., dass der Englischunterricht den sprachlichen Fortschritt in den Sachfächern in gleicher Weise stützt wie der sprachliche Gewinn aus den Sachfächern den Englischunterricht bereichert. Ein differenziertes Fachwissen entwickelt sich auch aus der Arbeit mit authentischen, motivierenden Materialien, sowie dem multiperspektivischen Ansatz und interkulturellen Vergleich.

Vorbereitung auf  Studium und Beruf:  Die Kenntnisse und Kompetenzen, die die Schülerinnen im bilingualen Bildungsgang erwerben, bereiten sie gut vor auf eine Ausbildung und ein späteres Berufsleben in einem  kulturell vielfältigen Europa und in einer global vernetzten Welt mit der englischen Sprache als „lingua franca“.

 

 

Eignung für den bilingualen Bildungsgang

 

Alle Schülerinnen, die eine Empfehlung für das Gymnasium haben, können in Klasse 5 in der Regel das bilinguale Profil wählen. Als zusätzliche Hinweise auf Eignung gelten gute Leistungen in Deutsch und Englisch auf der Grundschule, Kommunikationsfreudigkeit sowie Lernbereitschaft und Konzentrationsfähigkeit.

 

 

Weitere Informationen zur Schullaufbahn mit bilingualem Profil

 

Der erweiterte Englischunterricht in den Klassen 5 und 6

 

Die Schülerinnen erhalten in den Klassen 5 und 6 einen erweiterten Englischunterricht. So entwickeln sie früh ein breiteres Verständnis in Wortschatz und sprachlichen Strukturen. Die zusätzlichen Unterrichtsstunden bieten die Möglichkeit der Vertiefung und individuellen Förderung. Ein kreativer Umgang mit der Fremdsprache wird von Anfang an gefördert. Der bilinguale Unterricht im ersten Sachfach Biologie wird früh vorbereitet, z.B. durch einen spielerischen Ausbau des Wortschatzes auch in biologischen Themenbereichen (Tiere, Pflanzen, Mensch). Das Erlernen wichtiger sprachlicher Strukturen und der Ausbau von Lese- und Sprechkompetenzen macht es möglich, dass die Schülerinnen ab Klasse 7 die englische Sprache nach und nach auch als Arbeitssprache in den Sachfächern verwenden.

 

 Der bilinguale Sachfachunterricht in den Klassen 7 bis 10

 

        Spielerische Vermittlung des Wortfelds „Körperteile und Skelett“

 

Ab Klasse 7 beginnt der Unterricht in den bilingualen Sachfächern. Die erhöhte Stundenzahl in den Sachfächern Biologie und Erdkunde gleicht den langsameren Lernfortschritt aus, der sich aus den anfänglich noch geringen Sprachkenntnissen ergibt. Damit gewährleisten die Ergänzungsstunden, dass im fremdsprachlichen Sachfachunterricht die gleichen Fachkompetenzen erworben werden wie im deutschsprachigen Sachfachunterricht.

 

Die Bewertungsgrundlagen in den bilingualen Sachfächer sind an erster Stelle die erbrachten fachlichen Leistungen. Die sprachlichen Leistungen und die Beherrschung der Fachsprache werden im Rahmen der Darstellungsleistung berücksichtigt -  insgesamt wird jedoch Rücksicht genommen auf eventuell anfänglich noch bestehende sprachliche Unsicherheiten.

 

Als Materialgrundlage des bilingualen Sachfachunterrichts dienen verschiedene englischsprachige, also authentische Lehrwerke, aber auch von deutschen Schulbuchverlagen entwickelte Materialien für den bilingualen Unterricht. Deutsche Lehrbücher werden zusätzlich eingesetzt, um die Beherrschung der deutschen Fachsprache sicherzustellen. Viele Unterrichtsmaterialien werden von den Lehrern selbst erstellt und so genau auf die Bedürfnisse der verschiedenen Lerngruppen zugeschnitten.

 

 Der bilinguale Unterricht in der Oberstufe

 

Am Ende der Mittelstufe entscheiden die Schülerinnen über ihre weitere Schullaufbahn – wie allen Schülerinnen stehen ihnen sämtliche Wahlmöglichkeiten der gymnasialen Oberstufe offen.

Bei Fortsetzung der bilingualen Laufbahn in der Oberstufe muss eine bestimmte Zahl von Englisch- und Sachfachkursen belegt werden. (In der Einführungsphase sind dies ein Grundkurs Englisch sowie zwei Grundkurse in bilingualen Sachfächern, in der Qualifikationsphase ein Leistungskurs Englisch und ein Grundkurs in einem bilingualen Sachfach, das 3. oder 4. Abiturfach wird.) Wie in der Mittelstufe gelten die Vorgaben der Richtlinien. Die Abituraufgaben in bilingualen Kursen entsprechen denen der deutschsprachigen Kurse.

Die Fortsetzung der bilingualen Laufbahn in der Oberstufe bis zum bilingualen Abitur bietet den Schülerinnen die Möglichkeit, ihre Sprachkompetenz weiter zu optimieren und auf ein Niveau zu heben, das ein deutlicher Wettbewerbsvorteil für ihre berufliche Zukunft sein kann – zum Zeitpunkt des Abiturs sind sie annähernd bilingual. Auf dem Abiturzeugnis erhalten die Schülerinnen den Qualifikationsvermerk eines bilingualen Abiturs und ein zusätzliches Zertifikat, das einen Überblick über die belegten Kurse gibt und Englischkenntnisse auf dem Kompetenzniveau C1 bescheinigt.

 

 

Möglichkeiten zusätzlicher Förderung im Englischen

 

Englandfahrt zu Ende der Klasse 7

 

Am Ende der Klasse 7 fahren die bilingualen Schülerinnen für eine Woche nach England. Durch die Unterbringung in Familien haben sie Gelegenheit, Einblicke in den englischen Familienalltag zu gewinnen und ihre Sprachkenntnisse zu erproben. Tagsüber erwartet sie ein interessantes Sightseeing-Programm, das abhängig ist vom Unterbringungsort (z.B. Oxford oder Hastings), und in der Regel auch einen Tag in London einschließt.

 

 

Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen

 

Die Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen hat an der Marienschule Tradition. Fast jedes Jahr stellen sich einzelne Schülerinnen den Herausforderungen des Wettbewerbs in der Kategorie „Solo“.  Besonders erfolgreich ist die Marienschule auch im Gruppenwettbewerb „Team Schule“. Viele Arbeiten wurden mit Landespreisen NRW, einige auch mit Bundespreisen ausgezeichnet.  

 

Übersicht über die Wettbewerbsarbeiten

 

 

Erwerb von externen Sprachzertifikaten und Projektarbeit (Erasmus+)

 

In der Oberstufe haben die Schülerinnen die Möglichkeit, externe Sprachzertifikate zu erwerben, z.B. die Cambridge Zertifikate FCE (First Certificate in English) oder CAE (Certificate in Advanced English), das Englischkenntnisse auf hohem Niveau bescheinigt. 

Auch können sie das CertiLingua Exzellenzlabel für mehrsprachige, europäische und internationale Kompetenz erwerben.

Die Projektarbeit mit Schülern anderer europäischer Schulen im Rahmen von Erasmus+ ist eine weitere gute Möglichkeit, Sprachkompetenzen zu schulen, Fakten und Problemstellungen aus mehreren Perspektiven zu betrachten und so den eigenen Horizont zu erweitern.

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